Prototyp für nachhaltige Mobilität
3D-Druck-Hybrid aus E-Bike und Elektrofahrzeug
In einer Weltpremiere hat nFrontier, ein Berliner Innovationsstudio und Venture Builder, auf der Formnext 2022 UILA vorgestellt, ein zukunftsweisendes Fahrzeug- und Markenkonzept. Der voll funktionsfähige Prototyp ist ein Hybrid aus einem elektrischen Lastenfahrrad und einem kleinen Elektrofahrzeug (EV) und ist eine echte Marktneuheit der additiven Fertigung.
UILA ist teilweise 3D-gedruckt und wurde in Zusammenarbeit mit dem nFrontier-Industriepartner Stratasys präsentiert. UILA gilt als ein Musterbeispiel für die Integration disruptiver Technologien in eine nachhaltige Mobilitätslösung. Mit seinem kettenlosen elektrischen Antriebsstrang beschleunigt das Fahrzeug mühelos auf eine Spitzengeschwindigkeit von 25 km/h bei einer Reichweite von 60-70 km. Der vierrädrige Zweisitzer bietet außerdem eine Nutzlast von bis zu 250 kg. Bei einer Länge von 230 cm ist das Fahrzeug nur 170 cm hoch, 90 cm breit und wiegt insgesamt 70 kg. Gemeinsam mit Entwicklungs- und Fertigungspartnern bereitet nFrontier die UILA-Serienproduktion und Verkehrszulassung in Deutschland für 2024 vor.
„UILA ist unsere Antwort auf die drängendsten Probleme unserer Zeit wie den Klimawandel und die aktuelle Energiekrise. UILA verändert nicht nur die Art und Weise, wie wir pendeln, sondern bietet eine wirklich nachhaltige, zukunftsweisende Mobilitätslösung. Gleichzeitig verfügt das Fahrzeug über digitale Funktionen, die weit über die derzeitigen Standards der Fahrradindustrie hinausgehen“, sagt Daniel Buening, CEO von nFrontier, und fügt hinzu: „Wir sind stolz darauf, UILA gemeinsam mit unserem Partner Stratasys vorzustellen. Die Technologien von Stratasys waren ein Kernstück unserer Prototypenentwicklung und werden auch ein wichtiger Bestandteil der Produktion sein.“
Aktuelle Studien gehen davon aus, dass bis 2040 weltweit mehr als 750 Millionen elektrische Zwei- und Dreiräder unterwegs sein werden. Letztlich ist der Markt für Fahrzeuge wie UILA unbegrenzt: Aufgrund seiner Abmessungen und des pedalbetriebenen Antriebsstrangs handelt es sich technisch gesehen um ein Fahrrad, für das kein Führerschein erforderlich ist, so dass es auch auf Radwegen gefahren werden kann. Im Gegensatz zu Lastenrädern bietet das UILA zusätzlichen Komfort, der sonst nur in kleinen Elektrofahrzeugen zu finden ist: ein modernes Infotainmentsystem, einschließlich BYOD-Funktionalitäten (Smartphone), mit denen die internen Displays verbunden werden können. Mit Hilfe der UILA-App können Nutzer das geparkte Fahrzeug anrufen, damit es autonom zu ihnen fährt („Come to me Mode“) oder ohne Fahrer folgt („Follow me Mode“).
„UILA ist als digitales Gerät mit vielen nützlichen digitalen Funktionen konzipiert, die eine Fahrt von A nach B angenehmer machen: ein 'urbanes Gerät'. Erst diese Funktionen bringen das volle Potenzial von UILA als ein den Stadtverkehr nachhaltig veränderndes Fahrzeug zum Tragen“, fügt Dr. Stephan Beyer, CVO von nFrontier, hinzu. UILA ist ein Beispiel dafür, wie der 3D-Druck nicht nur die Produktentwicklung, sondern auch die industrielle Herstellung verändert. Der Einsatz der Stratasys FDM-Technologie für den 3D-Druck großformatiger Karosserieteile hat die Herstellungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Fertigungsverfahren, wie z. B. Spritzguss, erheblich gesenkt und gleichzeitig Zeit gespart, da die Teile problemlos in-house bei nFrontier hergestellt werden konnten.
Darüber hinaus hat das nFrontier-Team UILA so konzipiert, dass auch 3D-gedruckte Teile im Produktionsprozess verwendet werden können, indem additive Fertigungstechnologien für höhere Stückzahlen wie SAF-Systeme auf Pulverbasis oder P3-Systeme auf Photopolymerbasis eingesetzt werden. Dies senkt die Kosten und verbessert die Nachhaltigkeit, da weniger Komponenten mit weniger Material gedruckt werden: vor Ort in den Märkten für UILA-Fahrzeuge, so dass die Lieferketten vereinfacht und die CO2-Emissionen reduziert werden.
„UILA ist ein perfektes Beispiel für die Innovation, die wir fördern wollen - die Nutzung der additiven Fertigung über den gesamten Produktentwicklungsprozess vom Design bis zur Produktion, um ein revolutionäres und nachhaltiges Produkt auf den Markt zu bringen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie nFrontier das ganze Potenzial unserer FDM-Technologie ausschöpft und gleichzeitig UILA so konzipiert hat, dass es auf dem Weg zur Kommerzialisierung alle Vorteile des 3D-Drucks im Produktionsmaßstab nutzen kann“, sagt Andreas Langfeld, Präsident von Stratasys EMEA.
UILA wurde von nFrontier-Lead-Designer Joschua Kranke entworfen und ist eine Entwicklung des firmeninternen EmTeCe (Emerging Technology Centers), an der Stratasys als Gründungspartner beteiligt ist. Das EmTeCe vereint die „Acht Emerging Technologies“ in einer einzigen Einrichtung: Additive Fertigung, Augmented Reality/Virtual Reality, künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Robotik, generatives Design, Drohnen und fortschrittliche Visualisierung.