Formnext Connect 2020

Andreas Mühlbauer,

Additive Fertigung virtuell

Nach der Absage der Formnext hat der Veranstalter Mesago die virtuelle Messe „Formnext Connect“ angekündigt. Hintergründe und Schwerpunkte der neuen Veranstaltung erklärt Sascha Wenzler, Vice President der Formnext.

Welche Bedeutung hat die Absage der Präsenzveranstaltung der Formnext für die Branche?

Sascha Wenzler, Vice President Formnext. © Mesago

Glücklicherweise ist die Formnext nicht abgesagt. Die Messe in ihrer physischen Form wird leider nicht so stattfinden, obwohl ein umfangreiches und mit den Behörden und der Messe Frankfurt abgestimmtes Hygiene- und Gesundheitskonzept sowie adaptierte Beteiligungsformate für Aussteller vorlagen. Jedoch sind sowohl Behörden wie auch die Industrie noch sehr vorsichtig und verschärfen Reiserestriktionen eher, als dass sie gelockert werden. Das hat am Ende zur Absage der physischen Formnext geführt.

Gleichzeitig hat die Additive-Manufacturing-Branche im Krisenverlauf deutlich gemacht, welche Potenziale in flexibler, diversifizierter und dezentralisierter Produktion stecken. Unbestritten wird AM eine der führenden Technologien sein, die den Weg aus der Rezession weisen. So wird sie bei der Entwicklung neuer Produkte, der Gestaltung resilienter Lieferketten bis hin zur Entwicklung von nachhaltigen Businessmodellen eine große Rolle spielen. Ein Austausch zwischen AM-Anbietern und AM-Anwendern ist also unerlässlich und somit auch die Formnext.

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Wie kam es zur Idee der Formnext Connect und welche sind deren Schwerpunkte?

Die Idee, die Formnext virtuell zu ergänzen, ist nicht neu. Jedoch hat die Pandemie, wie in vielen Bereichen, die Entwicklung und Umsetzung beschleunigt. Mit Formnext Connect, unserer virtuellen Plattform, wollen wir die Teilnahme so bequem und effizient wie möglich gestalten. Bei einer physischen Veranstaltung macht es durchaus Sinn, durch die Gänge zu schlendern und sich von den ausgestellten Lösungen inspirieren zu lassen. Im digitalen Raum ist dieser Ansatz jedoch nicht unbedingt erwünscht. Hier wollen die Teilnehmer durch gute Filtermöglichkeiten und eine klar strukturierte Benutzeroberfläche die bestmögliche Lösung schnell und gezielt finden. Leistungsprobleme und Pufferzeiten für CPU-verbrauchende Grafikelemente sind nicht akzeptabel und würden das Erlebnis verderben.

Zusätzlich werden Veranstaltungen wie die Formnext durch die zufälligen, inspirierenden Begegnungen gemacht, die wir versuchen, in die digitale Welt zu übertragen und durch den KI-basierten Matchmaking-Algorithmus zu fördern. Zu guter Letzt der Inhalt: Präsentationen, Expertengespräche, Roundtables, Sonderschauen und zusätzliche Formate wie Formnext.TV, die alle Aspekte der additiven Fertigungsprozesse sowie der sie anwendenden Industrien abdecken, sind ein integraler Bestandteil von Formnext und werden selbstverständlich durch Live- und On-Demand-Streams eingebunden.

Indem wir uns auf diese drei Schlüsselelemente konzentrieren, glauben wir, dass unsere Teilnehmer und Aussteller eine erfolgreiche Formnext Connect haben werden und in der Lage sein werden, einen echten Wert aus ihrer Teilnahme zu generieren.

Wie weit wird diese Veranstaltung den Ausfall der Präsenz-Formnext Ihrer Einschätzung nach kompensieren können?

Ich bin ein Kind der Messewelt und bin der Meinung, dass die persönliche Begegnung nie komplett durch eine rein virtuelle Lösung ersetzt werden kann. Jedoch ist unsere Aufgabe als Plattform des Marktes, Veranstaltungskonzepte flexibel und bedarfsgerecht anzupassen, sodass die negativen Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden. 

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