3D-Druck-Kompetenzzentrum

pb,

KMU werden technisch-wirtschaftlich unterstützt

Bayerisch-österreichische Kompetenzen in der additiven Fertigung sollen unter Beteiligung von sechs Hochschulen/Universitäten gebündelt werden und KMUs zugutekommen. Bei einem Treffen an der Hochschule Landshut mit bayerischen Industrie-Vertretern wurden Ideen für Produkt- und Prozessinnovationen ausgetauscht.

Beim Projekttreffen an der Hochschule Landshut trafen sich Partner aus Forschung und Industrie. Die Gastgeber (v.r.): Marc Bicker (ITZ), Prof. Dr. Norbert Babel, Prof. Dr. Otto Huber (beide LLK). © Peter Patzelt, Hochschule Landshut

Die Potenziale der additiven Fertigung, auch 3D-Druck genannt, stärker ausschöpfen zu können, hat sich ein Forschungsprojekt in Kooperation von sechs bayerischen und österreichischen Hochschulen und Universitäten sowie assoziierten Unternehmenspartnern mit der Schaffung eines grenzüberüberschreitenden AF-Kompetenzzentrums zum Ziel gesetzt. „Ressourceneffiziente Bauteilinnovationen durch additive Fertigungsverfahren im bayerischen und österreichischen Grenzraum ReBi“ lautet der Titel des mit insgesamt rund 2,55 Millionen Euro von der EU geförderten Projektes mit einer Laufzeit von drei Jahren.

Projektpartner haben erste Ideen formuliert

Mitte Juli trafen sich die Projektpartner, die beteiligten Hochschulen und Vertreter der bayerischen Industrie, an der Hochschule Landshut, um Ideen für zukünftige Produkt- und Prozessinnovationen zu entwickeln. Ressourceneffiziente Bauteilinnovationen sind eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Ressourcennutzung in vielen Bereichen, wie zum Beispiel im Mobilitätssektor, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Energietechnik. Eine attraktive Möglichkeit zur Gestaltung von hochkomplexen und effizienten Leichtbaustrukturen bieten additive Fertigungsverfahren. Basierend auf einem digitalen Modell benötigen sie nur wenige Herstellungsschritte, um Bauteile mit bisher unerreichter geometrischer Komplexität zu fertigen. Zudem sind additive Fertigungsverfahren werkzeuglos, wodurch insbesondere Produkte mit geringer Stückzahl wirtschaftlich hergestellt werden können.

Anzeige

Komplexe Herausforderungen gemeinsam angehen

Die Anwendung der additiven Fertigung im industriellen Umfeld gestaltet sich allerdings komplex: Der Fokus liegt nicht nur auf dem schichtweisen Aufbau von Bauteilen, sondern auf der gesamten Prozesskette, von der Konstruktion über das Material und den Druck bis hin zur Nachbearbeitung. Um das Potenzial der additiven Fertigung besser nutzen zu können, fehlen vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) oft die monetären, fachlichen oder kapazitiven Ressourcen. Deshalb lautet ein wesentliches Ziel des Projekts, insbesondere diese Unternehmen bei der Einführung oder Weiterentwicklung schon bestehender additiver Fertigungsvorhaben (Prozess- und Produktinnovationen) zu unterstützen.

Das Forschungsprojekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE (Interreg VI-A Bayern/Deutschland Österreich) gefördert, von bayerischer Seite sind die TH Rosenheim (Lead-Partner), das Kompetenzzentrum Leichtbau (LLK) und das Institut für Transfer und Zusammenarbeit (ITZ) der Hochschule Landshut sowie die Universität Passau vertreten. Die österreichischen Partner sind: Universität Innsbruck, Fachhochschule Oberösterreich und Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS).

Bayerisch-österreichische Kompetenzen bündeln

„Durch den Aufbau eines gemeinsamen Kompetenzzentrums für Bauteilinnovationen in der Grenzregion von Bayern und Österreich und durch Bündelung der spezifischen Kompetenzen der Forschungspartner sowie die Bearbeitung aktueller Forschungsaufgaben sollen die Unternehmen von den technisch-wissenschaftlichen Synergieeffekten profitieren“, erläutert Prof. Dr. Otto Huber (Hochschule Landshut) das Ziel des Vorhabens.

Neue Gestaltungsmethoden und optimierte additive Fertigungsverfahren für ressourceneffiziente Produkte speziell im Bereich des Metall-3D-Drucks sollen so ermöglicht werden. Es werden fertigungs- und leichtbaugerechte Strukturen mit robusten, reproduzierbaren und qualitätsgesicherten Fertigungsprozessen entwickelt. Diese sollen dann gemeinsam mit den assoziierten Unternehmen in Produkt- und Prozessinnovationen überführt werden, um so einen Beitrag zu leisten, die technisch-wirtschaftliche Entwicklung der KMUs in der Förderregion zu stärken und zu sichern.

Vielfältige Kompetenzen nutzen

Neben den wissenschaftlichen Partnern nahmen am Treffen in Landshut Vertreter der Unternehmen DATAWIN (Ergolding), ARRI (München, Stephanskirchen), Flottweg (Vilsbiburg) sowie ODU Steckverbindungssysteme (Mühldorf) teil, die durch die Zusammenarbeit Know-how im Bereich des Metall-3D-Drucks aufbauen und die vielfältigen Kompetenzen der Hochschulen und Universitäten nutzen wollen.

Anzeige
Jetzt Newsletter abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Virtual reality

Der VR-Handschuh aus dem 3D-Drucker

Gemeinsam mit Experten der EPFL und der ETH Zürich forscht ein Team der Empa an der nächsten Generation eines VR-Handschuhs, mit dem virtuelle Welten im Metaverse greifbar werden. Der Handschuh soll auf den Benutzer maßgeschneidert sein und...

mehr...
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Forschungsprojekt

Bereit für die Massenproduktion

In einem Forschungsprojekt möchten 15 Unternehmen und Hochschulen die Vorteile der additiven Fertigung für die industrielle Massenproduktion erschließen. Neben neuen Verfahren und Materialien sollen auch Standards entwickelt werden.

mehr...