Digitale Rapid.Tech 3D
An den richtigen Stellschrauben drehen
Auf den Rapid.Tech-3D-Foren Software, Prozesse & Konstruktion sowie Werkzeug-, Modell- & Formenbau stellen Anwender Beispiele für nachhaltige AM-Lösungen vor.
Daten, Prozesse und Systeme passgenau aufzubereiten und zu verknüpfen, heißt der rote Faden für nachhaltig erfolgreiches Additive Manufacturing (AM). „Das ist ein Themenkomplex mit vielen Stellschrauben. Er beginnt bei der Identifikation von Teilen, für die sich eine additive Fertigung anbietet, führt über die spezifische Gestaltung und Absicherung von Prozessen mit erprobten Werkzeugen bis hin zur Nutzung neuer Technologien wie Blockchain. In dieser Bandbreite werden wir zum Forum Software, Prozesse & Konstruktion innovative Lösungen präsentieren. Das zentrale Auswahlkriterium für die Vorträge war, dass Anwender zu Wort kommen und beste Beispiele aus der Praxis für die Praxis vorstellen“, betonen Dr. Guido Adam, Leiter der Konstruktion bei DMG Mori Additive, und Dr. Martin Holland, Geschäftsleitungsmitglied von Prostep. Die AM-Fachleute verantworten die inhaltliche Ausrichtung des Forums, das am 23. Juni stattfindet. Es ist Teil des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses, der in diesem Jahr pandemiebedingt ausschließlich digital ausgetragen wird und sich dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit verschrieben hat.
Eine neue Verfahrenskombination stellt Uwe Schulmeister von Toolcraft vor. Das Unternehmen mit Expertise im metallischen 3D-Druck ergänzt die Pulverbett-Technologie (L-PBF) um eine Pulverdüse (LMD). Damit lässt sich das AM-Einsatzspektrum vom Schichtaufbau über Hybridbauweisen bis hin zum Aufbringen komplexer Konturen erweitern. Wie Bauteile für den Metall-3D-Druck identifiziert werden, wie sich durch die Designfreiheit neue Lösungsansätze in der additiven Fertigung ergeben und welche Kriterien für ein Serienproduktion zu berücksichtigen sind, erläutert Erik Schröder von Trumpf. Welche Effekte sich aus der Simulation verschiedener Produktionsszenarien für die ganzheitliche Gestaltung einer automatisierten AM-Fertigung ableiten lassen, ist Inhalt des Vortrags von Fabian Tieck vom 3D-Drucksysteme-Hersteller EOS. Den Know-how-Schutz mittels Blockchain-Technologie in der additiven Fertigung demonstrieren Marvin Krecht von Weidmüller Interface und Andreas Hoppe von SLM Solutions an einem Beispiel aus dem Schaltschrankbau.
Vorteile wie Designfreiheit und Ressourceneffizienz spielt AM bereits seit Jahren im Werkzeug-, Modell- und Formenbau aus. Es geht um Werkzeuge, mit denen eine deutliche Wertschöpfung erreicht werden kann – anders als bei Bauteilen. Aktuelle Anwendungen stehen im Forum Werkzeug-, Modell- & Formenbau des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses am 22. Juni auf dem Programm. „Wir haben den Fokus aufbewusst praxisnahe Beispiele gelegt und zeigen auf, wie AM-Lösungen ein nachhaltiges Wirtschaftenschon bei Werkzeugen und im Produktionsprozess fördern“, sagt der Programmverantwortliche Dr. Eric Klemp, Geschäftsführer von 4D Concepts.
Über das richtige Maß von Individualität und Standardisierung für herausragende Produkte und den Aufbau einer effizienten und nachhaltigen AM-Produktion – gerade im täglichen Spannungsfeld der Arbeit von KMU – spricht Ingrid Prestien vom 3D-Druck-Dienstleister Cipres. Im Besonderen geht es um Ressourcenmanagement und Materialeinsparungen. Wie sich solche bereits möglichen Einsparungen mit additiver Fertigung noch weiter ausreizen lassen, thematisiert Lucas Adler von Hermle Maschinenbau. Er stellt die MPA-Technologie sowie Anwendungsbeispiele dafür im Werkzeugbau vor. Bei diesem Verfahren können verschiedene pulverförmige Materialien zu gradierten Werkzeugeigenschaften führen. Damit lassen sich die Eigenschaften im Bauteil lokal und zielgerichtet verändern.
Neben den Foren Software, Prozesse & Konstruktion sowie Werkzeug-, Modell- & Formenbau stehen die bewährten Sessions Automobil & Mobilität; Luftfahrt; Medizin-, Zahn- & Orthopädietechnik; AM Wissenschaft sowie das Fraunhofer-Forum Kompetenzfeld Additive Fertigung auf dem Programm des Rapid.Tech-3D-Fachkongresses. Mit den Foren AM in Bauwesen & Architektur sowie Neues aus AM kommen in diesem Jahr zwei weitere Themenbereiche hinzu.