Potentiale erkennen

Additive Fertigung im Werkzeug- und Formenbau

Der internationale Werkzeug- und Formenbau zeigt auf der Formnext 2015 die großen Potentiale, die sich durch den Einsatz Additiver Fertigung ergeben. Ein Überblick.

Formeinsatz für ein Spritzgusswerkzeug, der auf eine bestehende Formpartie aufgebaut wurde. Quelle: Ecoparts.

Im Bereich Werkzeug- und Formenbau werden unter anderem aktuellste Trends wie die schnellere und flexiblere Produktion von Formeinsätzen, der Einsatz neuer Materialien und die Verwendung verschiedener Additiver Fertigungstechniken präsentiert. „Besucher der formnext erhalten Lösungen und Wege für die aktuellen und künftigen Herausforderungen in der Produktentwicklung, die immer mehr Schnelligkeit und Flexibilität bei gleichzeitig hoher Qualität verlangen“, so Sascha Wenzler, Bereichsleiter formnext beim Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt.

Der Werkzeug- und Formenbau ist neben den Additiven Technologien einer der thematischen Schwerpunkte der formnext 2015. Rund 40 Aussteller sind in diesem Industriebereich tätig. Mit dabei sind Unternehmen wie Käfer Werkzeugbau, Lamy Werkzeugbau (Deutschland), Ecoparts (Schweiz), E-Mould Plastic Technology (China), Hispamoldes (Spanien), Intertech Machinery (Taiwan), oder Uratani Shoji (Japan).

Zudem präsentiert die formnext die Sonderschau Audi Werkzeugbau und gibt darin einzigartige Einblicke in die Produktentwicklung der Automobilindustrie.

Trends der Aussteller

Aufgrund der immer kürzer werdenden Entwicklungszeiten der OEMs und gleichzeitig höherer Produktvielfalt wird der Werkzeugbau laut Dieter Käfer, Geschäftsführer Käfer Werkzeugbau, „seine Durchlaufzeit für Werkzeuge stetig reduzieren müssen.“ Auch die Produktivität müsse ständig verbessert werden, was eine „flexible Standardisierung auf Kunden- sowie Produktgruppenebene einschließt.“ Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielt laut Käfer die Additive Fertigung besonders im Bereich Spritzgusstechnik. „Aber auch der Bereich Blechumformtechnik tut gut daran, die Entwicklung am Markt auf der Anbieter- als auch auf der Kundenseite sehr aufmerksam zu verfolgen.“   

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Dass Potential aus der Kombination aus Additiver Fertigung und Formenbau steckt, zeigt auf der formnext auch Ecoparts aus der Schweiz. Das Unternehmen hat sich auf die Additive Fertigung von Formeneinsätzen spezialisiert und beliefert damit laut geschäftsführendem Inhaber Daniel Kündig Formenbauer in ganz Europa und Übersee. „Durch die Kombination aus beiden Technologien können wir zum Beispiel im Spritzguss die Zykluszeiten noch weiter verkürzen“, so Kündig. „Außerdem hat die Additive Fertigung den großen Vorteil, dass wir durch die größtenteils mannlosen Prozesse auch in der Hochlohn-Insel Schweiz sehr konkurrenzfähig produzieren können.“ Auch für die Zukunft rechnet Kündig mit einer weiter steigenden Nachfrage Additiv gefertigter Formeinsätze aufgrund der raschen Weiterentwicklung der Technologie bezüglich Geschwindigkeit und Präzision.

Neue Additive gefertigte Anwendungen für den Werkzeug- und Formenbau zeigt auch das Fraunhofer IPT. Im Projekt VentOpt wurden mit Hilfe des Lasers Entlüftungskanäle in ein Spritzgießwerkzeug eingebracht, wodurch eine Erhöhung der Bauteilqualität bei gleichzeitiger Reduzierung der Zykluszeit erreicht werden konnte. Dieses Werkzeug wird erstmalig auf der formnext 2015 präsentiert.

Der Schreibgerate-Hersteller Lamy setzt in seinem Werkzeugbau schon seit rund fünf Jahren auf Additive Technologien präsentiert auf der formnext sein entsprechendes Know-how. „Damit fertigen wir Formeinsätze mit konturnaher Kühlung oder bereiten Kerne auf“, erklärt Bernd Hirth, Leiter Vertrieb Werkzeugbau bei Lamy. Gerade durch die Weiterentwicklung von neuen Materialien und Legierungen sieht Hirth auch noch großes Potential für den Werkzeug- und Formenbau. kf

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