Haidlmair auf der K 2022

Annina Schopen,

Nachhaltigkeit an fünf Beispielen

Haidlmair stellt seinen Auftritt auf der K in Düsseldorf ganz in den Fokus der Nachhaltigkeit. Sowohl am Stand selbst als auch bei Partnern sind die Werkzeuge in Aktion zu sehen.

Der 6DC-Container wird live am Stand von Haidlmair produziert. © Haidmair

Vor mehr als zwei Jahren hat sich das Unternehmen aus dem oberösterreichischen Kremstal vorgenommen den Betrieb und seine Produkte konsequent nachhaltiger zu machen. Nachdem bereits im August 2021 das erste Etappenziel, die Klimaneutralität im Unternehmen, erreicht wurde, hat man sich im letzten Jahr um die Nachhaltigkeit der eigenen Produkte gekümmert.

Zuerst hat Haidlmair die Produktion der Spritzgießwerkzeuge genauer unter die Lupe genommen. Dadurch sei man nun in der Lage den genauen CO2-Fußabdruck für jedes Werkzeug zu bestimmen. Das beinhaltet Daten aus der Stahlherstellung, der zerspanenden Fertigung im Unternehmen und die vor- und nachgelagerten Transportprozesse. Auch die Zulieferer habe man im Blick und verlange von ihnen die gleichen Standards wie im eigenen Haus, so das Unternehmen.

Der letzte Bereich umfasst die Produktion bei den Kunden von Haidlmair: Die kompakten Werkzeugdesigns und die daraus resultierenden optimierten Zykluszeiten lassen den Energiebedarf pro Teil in der Produktion sinken. Darüber hinaus befasst sich Haidlmair seit vielen Jahren mit dem Einsatz von Rezyklaten und hat seine Werkzeuge dahingehend optimiert, was wiederum dazu führt, dass weniger CO2 verbraucht wird. Aber auch die Langlebigkeit sowie die hohe Ausbringung an Teilen, die geringere Anzahl an benötigten Wartungen und die guten Verschleißeigenschaften der Werkzeuge, tragen zu einem geringeren CO2-Fußabdruck des Kunden bei.

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Live am Stand

Die Besucher der K-Messe können sich über alle diese Ansätze informieren, außerdem werden insgesamt fünf Werkzeuge bei verschiedenen Partnerunternehmen laufen. Am Stand von Haidlmair selbst läuft ein Werkzeug für einen innovativen Designcontainer mit dem Namen 6DC (6 drinks crate). Das Werkzeug überzeuge dabei mit einer optimalen Auslegung für die Verwendung von Recyclingmaterial, dem Einsatz der FDU (Flat Die Unit), einer innovativen Heißkanaltechnik des gleichnamigen Tochterunternehmens von Haidlmair und der Echtzeitüberwachung und Dokumentation der Produktion durch Mould Monitoring, aus dem Hause Digital Moulds, verspricht der Hersteller. Außerdem hebt er kurze Zykluszeiten durch den Einsatz hybrid gefertigter Bauteile (konventionell und 3D-gedruckt) hervor.

Beim Spritzgießmaschinenhersteller Engel aus Schwertberg laufen zwei Haidlmair-Werkzeuge. Ein Werkzeug für eine Dolly Deck Palette, die ausschließlich mit Recyclingmaterial hergestellt wird, läuft im Circular Economy Forum im Open Air Bereich zwischen den Hallen 11 und 16. Das Besondere an diesem Produkt sei der Einsatz von Polyolefinflocken, die direkt verarbeitet werden ohne vorherige Pelletisierung. Zusätzlich ist auch hier das Mould Monitioring System zur Prozessüberwachung im Einsatz.

Bei Engel im Einsatz

Werkzeug für die Produktion des Multi Use Containers bei Engel. © Haidlmair

Das zweite Werkzeug live bei Engel im Einsatz ist ein Multiuse Container, der in nur 25 Sekunden Zykluszeit produziert wird. Diese Zykluszeit lässt sich nur durch das Zusammenspiel vieler Faktoren erreichen. Grundlage sei das Zusammenspiel einer Engel duo 8310/700 speed Maschine und dem High-End Werkzeug von Haidmair mit optimaler Kühlung sowie einem sehr guten Wärmeausgleich. Darüber hinaus ist bei diesem Werkzeug ein 6-fach Heißkanalsystem aus dem Hause FDU verbaut. Die Gefahr bei so einer kurzen Zykluszeit besteht im unkontrollierten Verzug des Endproduktes. Um das zu verhindern hat Haidmair eine eigene Kühl-Dressierstation entwickelt, auf der die produzierten und noch warmen Teile abgelegt, final gekühlt werden und der kritische Verzug ausgeschaltet wird. Zusätzlich kann über eine Wärmebildkamera die Wärmeverteilung im Spritzgießprodukt aktiv überwacht werden.

3-Komponenten Coffee-to-go-Becher bei Wittmann

Werkzeug für die Produktion des 3-Komponenten Coffee-to-go-Bechers bei Wittmann Battenfeld. © Haidlmair

Ein weiteres Werkzeug ist am Stand von Wittmann-Battenfeld in Aktion. Dort wird ein wiederverwendbarer 3-Komponenten Coffee-to-go-Becher produziert. Dabei wird, neben der Mehrkomponententechnik, auch die Strukturschaumtechnologie Cellmould zur Reduzierung des Materialeinsatzes eingesetzt. Im Werkzeug sind Hybridelemente in der Formplatte verbaut, die auf der hauseigenen Lasertec Maschine direkt in einem Arbeitsschritt gefertigt werden. Der Einsatz der Elemente dient unter anderem zur Optimierung der Kühlung und sind eine Kombination aus herkömmlich bearbeitetem Werkzeugstahl und 3D-gedruckter Gelbbronze.

Das fünfte Werkzeug auf der Messe ist die Knitterbox minibeim Spritzgießmaschinenhersteller Milacron. Das Besondere an dieser Live-Demonstration liege darin, dass Milacron auf einer Maschine der neuen eQ-Modellreihe gemeinsam mit dem Prozessoptimierer iMflux die Herausforderungen von Materialspezifikationsvariationen verringern, damit der Produktionsprozess nicht negativ beeinflusst wird und der Ausschuss in der Anfahrphase reduziert wird. Die Besucher haben die Möglichkeit eine Knitterbox herstellen zu lassen, bei der sie aus verschiedenen Materialien mit hochvariablen Viskositäten und verschiedenen Farboptionen wählen können.

Halle 12, Stand D36-01

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