Vernetzung

PLM-Systeme fit machen fürs IoT

Die intelligente Vernetzung von Produkten über das Internet of Things (IoT) ist die Grundlage für neue Serviceangebote und neue Geschäftsmodelle. Dadurch verändert sich die Art und Weise, wie in Entwicklung, Fertigung und Logistik sowie in Marketing und Vertrieb gearbeitet wird. Für die Unternehmen ist das in erster Linie eine organisatorische Herausforderung, die aber durch intelligente vernetzte PLM-Systeme unterstützt werden muss.

Die Voraussetzung für den Brückenschlag zwischen digitaler und realer Produktwelt ist, dass die Daten im PLM-Kontext zur Verfügung stehen.

Intelligente Produkte verändern nicht nur die Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle, sondern auch die IT-Werkzeuge, mit denen sie entwickelt werden. Die Werkzeuge müssen ebenfalls intelligenter werden und dem Anwender einen einfacheren Zugang zu Daten und Funktionen bieten. Zweitens müssen sie besser vernetzt sein, um die Daten der intelligent vernetzten Produkte in die Entwicklung zurückzuspielen. Drittens benötigen die Anwender einen noch umfassenderen Funktionsumfang, gerade was CAD-Daten- und Stücklisten-Management anbelangt. Und last but not least wollen sie diese Funktionalität durch neue, cloudbasierte Services flexibler nutzen können.

Mit Windchill 11 bietet PTC eine PLM-Software, die die digitale mit der realen Welt verbindet.

Die Herausforderungen bei Entwicklung, Fertigung und Vertrieb und vor allem beim Betrieb von intelligenten Produkten sind vielschichtig. Durch ihre Vernetzung sind sie Teil eines komplexeren Systems, dessen Randbedingungen schon bei der Konzeption berücksichtigt werden müssen. Ohne ein systematisches Anforderungsmanagement, mit dem funktionale und nicht-funktionale Anforderungen auf Systemebene spezifiziert und validiert werden können, lässt sich die Komplexität vernetzter Produkte nicht beherrschen. Die Integration von Werkzeugen für das Systems Engineering in die PLM-Lösung hat den Vorteil, dass die Anforderungen kontinuierlich mit den Ergebnissen abgeglichen werden können und ihre Erfüllung über den gesamten Produktlebenszyklus nachvollziehbar bleibt.

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PLM und ALM enger verzahnen

Die Intelligenz der Produkte wird maßgeblich durch Elektronik und Software bestimmt, deren Anteil an der Wertschöpfung in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat. Wenn man bedenkt, wie stark Motorleistung oder Fahreigenschaften eines Autos heute von den Software-Algorithmen abhängen, dann kann man sich leicht ausmalen, warum Mechanik, Elektrik/Elektronik und Software nicht unabhängig voneinander entwickelt werden können. Alles muss perfekt aufeinander abgestimmt sein. Da Software mit anderen Tools entwickelt wird als mechanische Komponenten und außerdem viel kürzere Entwicklungszyklen hat, machen intelligente Produkte ein übergreifendes Konfigurations- und Änderungsmanagement unabdingbar. Dazu müssen PLM-System und ALM-Lösung (Application Lifecycle Management), die den Software-Lebenszyklus steuert, enger miteinander verzahnt werden.

Intelligente Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie kontinuierlich Daten über sich und ihre Umwelt erfassen und weitergeben. Sie kommunizieren über das Internet mit anderen intelligenten Produkten oder mit Backend-Systemen, die diese Daten auswerten und automatisch bestimmte Aktionen veranlassen. Anhand von bestimmten Messwerten lassen sich z.B. mögliche Ausfälle von Bauteilen vorhersagen, um sie auszutauschen, bevor der Schadensfall eintritt. So fördern intelligente Produkte proaktive Service-Konzepte oder innovative Product-as-a-Service-Angebote, bei denen der Hersteller keine Anlage mehr verkauft, sondern nur die Leistung dieser Anlage - sei es eine Flugzeugturbine oder eine Gebäudeheizung.

Auch die Anforderungen an das klassische CAD- und Stücklisten-Datenmanagement werden durch IoT und intelligente Produkte anspruchsvoller. Ihre Entwicklung ist per Definition eine kollaborative Aufgabe, an der in der Regel eine Vielzahl von Partnern mit einer heterogenen CAD- bzw. CAx-Systemlandschaft mitwirken. PLM-Systeme müssen deshalb in der Lage sein, CAD-Daten aus unterschiedlichen Quellsystemen in den nativen Formaten zu verwalten und bei Änderungen konsistent zu halten. Das gilt auch für den Abgleich von Änderungen zwischen Mechanik-CAD- und ECAD-Systemen.

Das Produktleben verlängern

Dank der intelligenten Vernetzung der Produkte endet ihr Entwicklungsprozess heute nicht mehr mit der Produktion, sondern setzt sich nach der Markteinführung fort. IoT-fähige PLM-Systeme unterstützen das verlängerte Produktleben durch ein leistungsfähiges Stücklisten-Management, das nicht nur die Weitergabe der Konstruktions- (eBOM) an die Fertigungs- (mBOM) oder Service-Stücklisten (sBOM) ermöglicht, sondern auch die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Stücklisten-Ausprägungen verwalten und Unterschiede grafisch visualisieren kann. Produktvarianten können ausgehend von einer 150%-Stückliste konfiguriert und automatisch validiert werden.

Die Entwicklung intelligenter Produkte erfordert nicht nur einen umfassenderen Strauß an PLM-Funktionen, sondern führt auch dazu, dass diese Funktionen von einem noch größeren und heterogeneren Anwenderkreis benutzt werden. Das erfordert aber eine wesentlich intuitivere Benutzerführung und einen noch einfacheren Zugang zu den Informationen. Gerade gelegentliche Anwender benötigen rollenspezifische Apps, die ihnen nur die für ihre Aufgabe relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Und sie brauchen noch leistungsfähigere Suchfunktionen, die es ermöglichen, unterschiedliche Kriterien miteinander zu verknüpfen.

Die Software-Hersteller sind aufgefordert, ihre PLM-Lösungen fit für das IoT zu machen. Gerade kleinere und mittelständischere Unternehmen legen beim PLM-Einsatz heute Wert auf schnell zu implementierende Lösungen mit geringen Gesamtkosten (Total Cost of Ownership), die ihnen einen schnellen Return on Invest (RoI) garantieren. Sie wollen die Software nicht mehr unbedingt kaufen müssen, sondern die Wahl zwischen verschiedenen Betreibermodellen haben. PLM in der Cloud ist für viele Unternehmen kein Tabu mehr. ee

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