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Kasimir besteht den Parmesantest
Durch bunte Kunststoffprodukte für Küche, Bad und Raumgestaltung ist die Koziol ideas for friends GmbH inzwischen weltweit bekannt. Zwischen 25 und 30 innovative Kunststoffprodukte bringt das Designer-Team pro Jahr auf den Markt. Immer wird vor Ort in Erbach im Odenwald entwickelt und gefertigt. Die Zeitspanne von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt kann mit drei Monaten sehr kompakt sein, mit bis zu eineinhalb Jahren bei kniffligeren Produkten aber auch etwas mehr Reifezeit benötigen.
Auf der Suche nach neuen Produkten begeisterte das Designteam von Pink Eye aus Antwerpen den Koziol-Geschäftsführer Stephan Koziol mit einer Idee einer igelförmigen Käsereibe. Im Hause Koziol wurde der Entwurf dann von Designerin Sandra Weber aufgegriffen und behutsam an die typische Formensprache der Designschmiede angepasst. Im Anschluss an das sogenannte Designfreeze, also die endgültige Festlegung des gewünschten Designs, musste schnellstmöglich ein Prototyp gebaut werden. „Die im Haus vorhandene FDM-Anlage liefert durch die Aufbau-bedingten Toleranzen zu grobe Modelle, um der Komplexität der Reibflächen gerecht zu werden“, berichtet Weber. Andere herkömmliche Methoden wie PU-Schaummodelle würden ohnehin kaum noch im Prototypenbau eingesetzt und wären bei diesem Design, das sehr scharfkantige Reibeflächen beinhaltet, nicht geeignet gewesen.
Da das Unternehmen generell auf der Suche nach alternativen Verfahren ist, um die FDM-Anlage eventuell einmal zu ersetzen, ging Weber dem Tipp eines Kollegen der Nanosec GmbH, der Gesellschaft für Nanotechnologie in der Sicherheitstechnik, in Darmstadt nach und informierte sich über den Dienstleistungsservice 3Dproparts von 3D Systems. 3Dproparts setzt die neuesten Anlagen und Technologien der additiven Fertigung ein und bietet dabei eine große Auswahl an additiven und herkömmlichen Materialien und Technologien. Der Anwender kann so auch Bauteile in neuen Spezialmaterialien fertigen lassen. Nutzer können durch den Service auch eigene Kapazitätsengpässe ausgleichen oder neue Materialien testen. „Die Zusammenarbeit mit 3Dproparts war sehr kompetent, unkompliziert und angenehm“, berichtet die Designerin. Die Auswahl des am besten passenden Verfahrens sowie des Werkstoffes habe sie den Mitarbeitern von 3Dproparts überlassen. Für die stand schnell fest, dass ein lasergesinterter Prototyp von der sPro-SLS-Anlage die Anforderungen am besten erfüllt. Die Materialwahl fiel auf DuraForm PA, ein robustes Polyamid mit sehr feiner Oberfläche und hoher Detailgenauigkeit.
Nach nur zwei Tagen hielt Weber den Kasimir-Prototypen in der Hand. „Besonders die feine Auflösung hat mich beeindruckt“, sagt sie und berichtet, dass er nach ausgiebigen Reibtests immer noch wie neu aussah. Test bestanden, Zeitplan eingehalten. Und so war Kasimir auch gleich Protagonist in einem Fernsehbeitrag über das Unternehmen und wurde einige Wochen später im Rahmen eines Designwettbewerbs zum „Produkt des Jahres 2011“ gekürt. -mc-
3D Systems GmbH, Darmstadt Tel. 06151/357-0, http://www.3dproparts.com