Messgeräte online konfigurieren
Endress+Hauser nutzt Eplan Engineering Configuration
Der Messgerätehersteller Endress+Hauser nutzt Eplan Engineering Configuration als Grundlage für eine komfortable Online-Konfiguration. Der bereits existierende Web-Konfigurator wurde mit dem EEC verbunden, um Makros zu generieren. Das Web-Frontend wurde dazu in die Oberfläche des Eplan Data Portals eingebunden. In Kombination mit dem Portal ist das EEC das passende Tool für die einfache Online-Konfiguration von Messgeräten aus einer Fülle von rund 1,2 Millionen möglichen Varianten.
Sie messen Durchfluss, überwachen die Temperatur, kontrollieren Druck und Füllstand: Geräte von Endress+Hauser sind die „Augen und Ohren“ von verfahrenstechnischen Anlagen weltweit. Das gilt für so unterschiedliche Branchen wie die Lebensmittelproduktion, Chemie, Energieerzeugung, Öl und Gas oder Wasser-/Abwassertechnik.
Entsprechend breit ist das Produktspektrum. Die 26 Produktionsstätten des Schweizer Familienunternehmens mit Sitz in Reinach bei Basel, das weltweit fast 13.000 Mitarbeiter beschäftigt, beherrschen eine Produktvielfalt von insgesamt rund 1,2 Millionen Varianten, und ihre Kollegen in Vertrieb und Service rüsten pro Jahr mehr als zwei Millionen Messstellen aus.
Natürlich unterstützen die Mitarbeiter im internationalen Vertrieb von Endress+Hauser die Anwender bei der Auswahl. Engineering und Planung sind stark gefragt, weil die Anwender zunehmend individuelle Systemlösungen wünschen. Häufig aber nutzen die Kunden die Online-Konfiguration sowohl für die Auswahl und Bestellung als auch für das Herunterladen von Dokumentationen, Zeichnungen und Zertifikaten. Hier gab es in der Vergangenheit keinen einheitlichen Standard. Philipp Rumler, Program Manager bei Endress+Hauser Consult AG: „Bei uns haben die einzelnen Geschäftseinheiten und Produktionsstandorte aufgrund der großen Vielfalt an Kundenanforderungen aus verschiedenen Industrien einen sehr umfangreichen und teils anders strukturierten Ordercode. Unser Ziel war es aber, die entstehenden Daten so zu vereinheitlichen, dass die Geräteauswahl im Online-Konfigurator immer nach dem gleichen Standard und vor allem automatisiert erzeugt wird – unabhängig von Messprinzip, Baureihe oder Standort.“
Mit diesem Anliegen wandte sich Endress+Hauser Consult an Eplan, und gemeinsam erarbeitete man ein Konzept, um den firmeneigenen Konfigurator an das EEC („Eplan Engineering Configuration“) zu koppeln und in das Eplan Data Portal zu integrieren. Das mag auf den ersten Blick überraschen, weil diese beiden Tools vielfach in der Konstruktion und Entwicklung genutzt werden.
Üblicherweise werden im EEC Maschinen, Anlagen und Komponenten funktional beschrieben und Makros (Teilschaltungen) über das Regelwerk zu einem konsistenten Schaltplan generiert, also intelligent zusammengefügt. Das minimiert den Zeitaufwand für die elektrotechnische Konstruktion ganz erheblich. Das Eplan Data Portal dient dem Konstrukteur dagegen klassisch als webbasierte Gerätedaten-Plattform, um seine Artikelstammdaten effizient zu erstellen. Technische Daten und Zeichnungen von Komponenten führender Hersteller sind dort abgelegt, die der Konstrukteur in die Projektierung seiner Maschinen oder Anlagen integriert. Dazu gehören Antriebselemente wie Motoren und Umrichter, aber eben auch Messgeräte wie die von Endress+Hauser.
EEC und das Eplan Data Portal wirken in vielen Unternehmen des Maschinenbaus üblicherweise vorgelagert in der Konstruktion oder Projektierung. Bei Endress+Hauser werden beide Systeme in Kombination mit dem existierenden Online-Konfigurator für den Anwender genutzt. Dazu wird es zwei Wege geben. Der aktuell verfügbare und tiefer integrierte Weg ist direkt über die Plattform. Durch die Kopplung des Online-Konfigurators mit dem dahinterliegenden EEC an das Data Portal stehen den mehr als 85.000 registrierten Usern direkt in der Projektierungsumgebung die Möglichkeiten des Konfigurators zur Verfügung. Mit der Auswahl eines Messprinzips (Messgerätes) im Eplan Data Portal wird der Konfigurator – eingebettet in die Data-Portal-Umgebung – gestartet. Hier kann der Anwender „sein“ Messgerät individuell zusammenstellen. Das dahinterliegende EEC kombiniert automatisch während der Eingabe der Konfiguration die hinterlegten Daten und generiert „on the fly“ das passende Makro, welches jetzt direkt in den Schaltplan übernommen werden kann. „Ganz nebenbei“ werden auch alle kaufmännischen Daten und technischen Dokumente in die Artikelverwaltung von Eplan übernommen. Das erleichtert den Bestellprozess im späteren Verlauf erheblich und hilft im Instandhaltungsfall, das ausgefallene Gerät zu ersetzen und die Maschine schnell wieder zum Laufen zu bringen. Nächstes Jahr werden die Eplan-Daten auch über den Endress+Hauser-Konfigurator verfügbar sein. Befindet sich der Anwender auf der Endress+Hauser-Website, nutzt er den Online-Konfigurator wie bisher. Der kleine, aber wirkungsvolle Unterschied: Am Ende der Konfiguration wird er wieder ein komplettes Makro des gewünschten Messgerätes erhalten, das zum Download bereitsteht. Bemerken wird der Anwender das nicht, weil die Oberfläche des Konfigurators selbst von Endress+Hauser entwickelt wurde und dem unternehmenseigenen Corporate Design entspricht.
Der Nutzen, den diese neue Art der Produktkonfiguration für den Kunden von Endress+Hauser bietet, liegt auf der Hand. Er konfiguriert „sein“ Gerät in wenigen Schritten, kann es bei Bedarf direkt bestellen und erhält per Tastendruck alle gewünschten Daten, Zeichnungen und Dokumente. Philipp Rumler: „Der Konstrukteur kann ein ganzes Datenpaket abrufen und direkt in seine Konstruktion integrieren – zum Beispiel eine Montagezeichnung, die er direkt mit Eplan Electric P8 bearbeitet. Er kann die Daten, zu denen auch ‚Spec Sheets‘ und Manuals gehören, auch als pdf-Datei anfordern und mit anderen CAE-Systemen weiterarbeiten.“ Dabei profitiert der Anwender davon, dass die Daten „live“ im EEC bzw. im Eplan Data Portal erzeugt werden und somit stets aktuell sind. ee