Nachbearbeitungslösungen

Annina Schopen,

3D-Druck von der Industrie für die Industrie

Auf der Formnext 2022 präsentierte AM Solutions eine Reihe an Lösungen für das Post Processing, darunter eine Nassstrahllösung zur Reinigung und Veredelung von Oberflächen und eine Lösung zur vollautomatischen Nachbearbeitung von Kunststoffteilen.

Die von AM Solutions präsentierten automatisierten Nachbearbeitungslösungen stießen auf großes Interesse auf der Formnext 2022. © AM Solutions

„Die vier Messetage waren randvoll mit wertvollen Gesprächen und fachlichem Austausch zu den aktuellen Anforderungen im Bereich der additiven Fertigung“, berichtet David Soldan, Head of AM Solutions – 3D post processing technology über die Formnext 2022. „Dabei wurden wir darin bestätigt, dass wir mit unseren vorgestellten Lösungen genau das bieten, was unsere Industriekunden benötigen. Und zwar sind das ausgereifte und funktionsfähige Anlagen, die exakt auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind.“ AM Solutions kann hierfür auf das Know-how der Rösler Gruppe zurückgreifen und die Erfahrung auf dem Gebiet der Automatisierung einsetzen. „Wir entwickeln vorausschauende Lösungen, wollen aber nicht nur Teil der Innovations-Rallye sein, sondern schon jetzt handfeste Lösungen bieten – von der Industrie für die Industrie“, so Soldan weiter.

Gerade bei der Weiterentwicklung des 3D-Drucks in Richtung Serienfertigung spielt die Nachbearbeitung eine Schlüsselrolle. Denn die teils manuellen Schritte können bei additiv gefertigten Teilen bis zur Hälfte der gesamten Stückkosten ausmachen. AM Solutions setzt hier an und bietet Lösungen, die eine Vielzahl von Nachbearbeitungsvorgängen für additiv gefertigte Teile aus Kunststoff, Metall und Harz ermöglichen.

Anzeige

S1 Wet - Sicheres Reinigen, Homogenisieren und Glätten im Nassprozess

Die S1 Wet ist eine Nassstrahllösung zur Reinigung und Veredelung von Oberflächen und unterliegt nicht den ATEX-Vorschriften. © AM Solutions

Die auf der Messe präsentierte S1 Wet ist eine vielseitige Nassstrahllösung zur Reinigung und Veredelung von Oberflächen. Im Fall von additiv gefertigten Teilen wird das Nassstrahlen weitgehend außer Acht gelassen, dabei ist es ein sauberer, zuverlässiger und wiederholbarer Prozess. Er bringt konstant bessere Oberflächen hervor als andere Verfahren und eignet sich ideal für Teile, die durch direktes Metall-Laserschmelzen (DMLS) oder selektives Lasersintern (SLS) entstanden sind. Pulverreste, die an AM-Werkstücken haften, werden mit der S1 Wet auch in schlecht erreichbaren inneren Kanälen und bei komplexen Formen entfernt. Im Bereich der Veredelung liefert die Anlage glatte Oberflächen in einem präzisen und wiederholbaren Verfahren.

Die S1 Wet kann Metall- oder Kunststoffteile einzeln oder in Chargen bearbeiten, hat eine geringe Stellfläche und ein integriertes Strahlmittelreinigungs- und Recyclingsystem, um Strahlmittel wiederzuverwenden. Darüber hinaus wird auch das Prozesswasser wiederaufbereitet und die Anlage kann im manuellen, halb- und vollautomatischen Betrieb gefahren werden. Ein enormer Vorteil ist zudem, dass das Nassstrahlen nicht den ATEX-Vorschriften unterliegt, da keine Staubexplosionsrisiken auftreten.

C1 - effiziente Lösung zur Support-/Resinentfernung

Die neue C1-Anlage ist eine vollautomatische Lösung zur Entfernung von Resin/Supportstrukturen bei Photopolymeren mit Features zur Qualitätssicherung und Betriebskostensenkung. © AM Solutions

Das neue C1-System ist eine ausgeklügelte Lösung für die automatisierte und kostengünstige Nachbearbeitung von Teilen aus Photopolymeren. Ebenso effektiv bearbeitet die Maschine präzise Funktionsbauteile, Designobjekte mit filigranen Strukturen sowie aufwändige Prototypen und ist dabei deutlich schneller als alle vergleichbaren Systeme auf dem Markt.

Im C1-System bewirken ein perfekt abgestimmtes Compound und das Zusammenspiel der mechanischen und thermischen Einflüsse eine hochkonsistente, effektive und sanfte Entfernung von Stützstrukturen/Harzen. Die Standardbearbeitungsrezepturen, die bereits in der SPS gespeichert sind, können nach individuellen Anforderungen modifiziert und wieder gespeichert werden. Zusätzlich bietet die C1-Maschine Funktionen wie Füllstandsüberwachung mit vollautomatischer Nachdosierung oder einen integrierten Sättigungssensor. Die wesentlichen Prozessparameter wie Temperatur, Durchlaufzeit und Kontaminationsgrad des Compounds werden kontinuierlich aufgezeichnet und in einem Datenlogger gespeichert. Dadurch wird sichergestellt, dass die industriellen Anforderungen in Bezug auf Qualitätskontrolle und Konsistenz der Prozessergebnisse voll und ganz eingehalten werden.

S2 – vollautomatische Nachbearbeitung von Kunststoffteilen im Durchlauf

Mit der S2 lässt sich der Output mehrerer Drucker gleichzeitig nachbearbeiten. © AM Solutions

Auf der Formnext wurde auch die S2-Anlage vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine vollautomatische Nachbearbeitungslösung von Kunststoffteilen, die im Pulverbettverfahren hergestellt wurden. In der auf einen 24/7-Betrieb ausgelegten Lösung lässt sich der Output mehrerer Drucker gleichzeitig nachbearbeiten. Dank ihrer einzigartigen Teilehandhabung ist die Anlage auch für sehr empfindliche Teile geeignet und reduziert den Ausschuss deutlich, so dass Kosten für den Nachdruck entfallen. Die zu bearbeitenden Kunststoffteile werden einfach in die S2 eingelegt, der Rest läuft komplett automatisch. Ein spezielles Schlaufenband ermöglicht einen Einzelteilfluss und eine besonders schonende Werkstückhandhabung, die im Dauerbetrieb für eine gleichmäßige Reinigung, Homogenisierung der Werkstückoberfläche sorgt. Das integrierte Strahlmittelrecyclingsystem garantiert konstant gute Bearbeitungsergebnisse. Die S2 bewirkt außerdem keine Verfärbung der Teile, da das Strahlmittel konditioniert ist und das Schlaufenband aus Polyurethan besteht. Die integrierte Strahlmittelaufbereitung und das automatische Monitoring des Strahlprozesses stellen dabei sicher, dass sowohl bei größeren Komponenten als auch empfindlichen und filigranen Teilen in kurzen Zykluszeiten ein reproduzierbares Ergebnis in hoher Qualität erzielt wird.

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

19. Rapid.Tech 3D

Die Zukunft der Additiven Fertigung

Die Rapid.Tech 3D hat ihren Ruf als zukunftsweisendes Event der AM-Szene auch in ihrer 19. Auflage bestätigt. Rund 2.700 Gäste aus dem In- und Ausland besuchten vom 9. bis 11. Mai den Fachkongress mit mehr als 70 Expertenvorträgen in neun Branchen-...

mehr...