PLM-Software

Entwicklungszeit verkürzt

Seit 2012 gehört der Motorradhersteller Ducati zur Audi AG. Trotz gesteigerter Modellkomplexität behielten die Maschinen aus Bologna ihre charakteristischen Eigenschaften - und mit Unterstützung der Siemens-Lösungen NX und Teamcenter gelang Ducati die Verkürzung des Entwicklungszyklus um ein Jahr.

Leidenschaftliche Fans werden der italienischen Motorradmarke Ducati nachgesagt - mit steigender Tendenz. Jährlich liefert das Unternehmen circa  40.000 Motorräder aus. Die Produktpalette umfasst sechs Produktfamilien mit insgesamt 17 Modellen für den mittleren und oberen Bereich des Marktes. Von den 1.000 Beschäftigten sind annähernd 200 Angestellte in Forschung und Entwicklung (F&E) tätig - ein Bereich, den die Firma kontinuierlich mit umfangreichen Investitionen fördert. Das Ingenieursteam umfasst circa 90 Mitarbeiter, von denen 60 in der Entwicklung tätig sind. Daneben unterhält Ducati als weltweites Unternehmen ein weitverzweigtes Netzwerk von Partnern und Zulieferern, die 92 Prozent der Produktion erledigen. Da jede Verzögerung und jeder Fehler beim Informationstransfer längere Abläufe und höhere Kosten verursachen kann, legt der Motorradhersteller ein besonderes Augenmerk auf die Kommunikation unter allen beteiligten Entwicklungsteams. Unter den Technologien, die zu diesem Zweck eingesetzt wurden, befinden sich zwei Lösungen von Siemens PLM Software: NX und Teamcenter. Die CAD-Software NX dient zur digitalen Modellierung und zur Koordinierung der kompletten Montage des Fahrzeugs. Teamcenter ist als PLM (Product Lifecycle Management) Lösung Basis für den sicheren Datenfluss bzw. Datenaustausch, sowohl im Haus als auch mit den Zulieferern.
"NX ist das Tool, das wir benutzen - von dem Moment an, wenn wir über ein neues Projekt nachzudenken beginnen, bis zu seiner Fertigstellung", erklärt Piero Giusti, IT-Manager in der Abteilung Forschung und Entwicklung der Ducati Motor Holding. "Es wird für die Konstruktion vieler unterschiedlicher Motorradkomponenten verwendet, einschließlich der Räder, des Fahrgestells und der Karosserie, aber auch für Sonderanfertigungen - praktisch für alles außer dem Motor." Aktuell hat das Unternehmen mehr als 50 NX Arbeitsplätze. "Die wesentlichen Vorzüge von NX sind seine Flexibilität und einfache Anwendbarkeit", sagt Giusti. "Mit 'Flexibilität' meine ich, dass es uns erlaubt, 3D Modelle mit verschiedenen Methoden zu entwickeln, ohne uns auf einen vorgegebenen Ansatz festzunageln. Mit Synchronous Technology verfolgt NX einen hybriden Ansatz, der es vermeidet, alles mit Parametern zu versehen und es so dem Nutzer erlaubt, selbst auszuwählen, wie er das Endergebnis erreicht." Ducatis Ingenieure nutzen insbesondere die Funktionalität von NX zur 3D-Modellierung der Elektrik. NX ermöglicht es, die Verkabelung innerhalb des virtuellen Modells auszutesten und so mögliche Probleme später im Produktionsprozess zu minimieren.
NX fördert eine engere Zusammenarbeit sowohl innerhalb des internen Entwicklungsteams als auch mit den externen Zulieferern, unter denen sich Firmen befinden, die etwa Gussformen oder Schlüsselelemente wie z.B. die Gabel herstellen. In dieser Hinsicht erwartet der Motorradhersteller noch bessere Ergebnisse durch die Anwendung von Teamcenter. "Es wird immer wichtiger, in Bezug auf die Modelle mit den Zulieferern Daten auszutauschen", erklärt Giusti. "Mit einigen unserer langjährigen Partner erproben wir die Möglichkeit, ihnen einen direkten Zugang zu den Informationen in unserem System zur Verfügung zu stellen. So kann weitere Entwicklungszeit eingespart werden, indem die Externen parallel mit unseren Konstrukteuren arbeiten. Innerhalb der nächsten Jahre werden wir alle strategischen Partner, die für uns Technologie produzieren, integrieren." Mit mehreren seiner Zulieferer hat Ducati diesen Prozess bereits angestoßen.

"EIN HOHES MAß AN INHÄRENTER SICHERHEIT"

Innerhalb von Ducati ist die Nutzung von Teamcenter bereits weitgehend durchgesetzt. An 250 Arbeitsplätzen kann Teamcenter zum Abrufen von Informationen aus der Entwicklungsabteilung verwendet werden. Auch das vom Logistikpartner Saima geführte Lagerhaus von Ducati in Modena setzt Teamcenter ein. Alle Motorräder durchlaufen an diesem Standort bestimmte Montageprozesse, der Ersatzteilbestand wird überprüft und gegebenenfalls werden kleinere Montagefehler behoben. Die Lagerbelegschaft hat daher direkten Zugriff auf die jeweilige Produktdokumentation und kann Bauzeichnungen, Schaltpläne und Fertigungsdaten aller zum Verkauf stehenden Produkte einsehen. "Es ist bemerkenswert, wie einfach es für die Mitarbeiter von Saima war, die Anwendung von Teamcenter zu erlernen", stellt Giusti fest. "Die Tatsache, dass sie über keine spezielle Ausbildung verfügen, beweist die Anwenderfreundlichkeit des Programms. Wir können uns die Arbeit ohne Teamcenter gar nicht mehr vorstellen. Früher benötigten wir Tonnen von Papier. Mit Teamcenter haben wir ein digitales Informationsmanagementsystem eingeführt, das nachvollziehbare und aufgabenspezifische Zugänge sowie ein hohes Maß an inhärenter Sicherheit bereitstellt." hs

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