Automatisierte Nachbearbeitung
Post Processing für die Anforderungen in der Serienfertigung
Die additive Fertigung bietet die Möglichkeit, von traditionellen Lieferketten unabhängiger zu werden. Voraussetzung ist jedoch, dass das Post Processing der hergestellten Komponenten die Anforderungen der Serienfertigung erfüllt.
Die additive Fertigung hat das Potenzial, Unternehmen unabhängiger von traditionellen Lieferketten zu machen und gleichzeitig eine flexiblere sowie schnellere Produktion zu fördern. Eine Barriere stellt jedoch oftmals das Post Processing der 3D-gedruckten Komponenten dar. Einerseits erfolgen zahlreiche Schritte nach wie vor kostspieliger Handarbeit, andererseits sind die Prozesse häufig auf die Bearbeitung von Einzelteilen und Kleinstserien ausgelegt. Die in der Serienfertigung etablierten Forderungen nach gleichbleibender Produktqualität, Reproduzierbarkeit und Nachverfolgbarkeit von Prozessen sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit lassen sich damit nicht erfüllen. Für Abhilfe sollen hier neue Anlagen von AM Solutions, einer Marke der Rösler-Gruppe, sorgen.
Kunststoffteile im 24/7-Betrieb nachbearbeiten
Mit der neuen S2 bietet AM Solutions die laut Mitteilung bisher einzige Durchlauf-Strahlanlage für die Nachbearbeitung von 3D- Kunststoffkomponenten aus pulverbettbasierten Druckverfahren. Die ATEX- konform ausgestattete Plug-and-Play-Maschine sei für einen Dreischichtbetrieb ausgelegt und hat Schnittstellen zur Integration in eine verkettete Fertigung. Die Teile werden – manuell oder automatisiert – einfach lose als komplette Druckjobs in die Anlage gegeben.
Nach der schonenden Vereinzelung über ein speziell entwickeltes Schlaufenband durchlaufen die Kunststoffkomponenten den Strahlprozess einzeln, wobei anhaftendes Restpulver prozesssicher und gleichmäßig entfernt wird. Entsprechendes Strahlmedium ermöglicht, dass die Oberflächen gleichzeitig homogenisiert und / oder verdichtet werden. Die Anzahl der bis zu vier strahlenden Düsen und der jeweilige Strahldruck sowie die Transportgeschwindigkeit lassen sich teilespezifisch anpassen und als Bearbeitungsrezept in der Anlagensteuerung hinterlegen.
Applikationsabhängig liegt die Bearbeitungszeit pro Druckjob zwischen 15 und 20 Minuten, dabei ist, je nach Ausgangszustand, eine Verringerung der Oberflächenrauheit auf bis Ra 13 µm möglich. Integriert in die kompakte Anlage ist eine effektive Strahlmittelaufbereitung. Sie soll gewährleisten, dass das Medium immer in gleichbleibend hoher Qualität zur Verfügung steht. Dies leistet ebenso wie das integrierte Software-Reportingtool einen wichtigen Beitrag zur Reproduzierbarkeit und Nachverfolgbarkeit des Prozesses sowie zur hohen Wirtschaftlichkeit der Nachbearbeitung. Die Maschine und das Verfahren sind zum Patent angemeldet.