Entwicklungen im industriellen 3D-Druck
Rapid Tech 3D 2022 erfolgreich zu Ende gegangen
Mit mehr als 2.500 Besuchern ist die Rapid Tech 3D 2022 in Erfurt zu Ende gegangen. 97 Aussteller, darunter auch 13 aus dem Ausland, zeigten ihre Produkte und Leistungen des Additive Manufacturing (AM).
Sehr gut nahmen die Besucher das Kongressangebot an, gab der Veranstalter bekannt. Hier seien mehr Gäste als zum letzten Live-Kongress 2019 registriert worden. Am letzten Veranstaltungstag zeigte Bernhard Randerath in seiner Keynote einen sehr konkreten Weg für nachhaltigen Strukturwandel auf. Der Geschäftsführer des German Emirati Institute (GEI) nahm das Publikum mit beim Werden und Wachsen einer CO2-freien Fabrik der Zukunft, in welcher Additive Manufacturing eine wesentliche Rolle dabei spiele, Mobilitätsinterieur verkehrsmittelübergreifend herzustellen. Ansatzpunkt sei, dass es für Fahrzeuginnenräume – egal ob für Auto, Bahn, Flugzeug oder Schiff – ähnliche Gestaltungen und ähnlich aufgebaute Komponenten gebe. Mit 3D-Druck ließen sich neue Designs und Funktionalitäten realisieren und Synergien bei der Teileherstellung für die verschiedenen Mobilitätsanwendungen erschließen. Vom einzelnen Element bis zur gedruckten Kabine könne das komplette Produktspektrum abgebildet werden.
Diese Fabrik für das Mobilitätsinterieur der Zukunft ist ein Zwei-Nationen-Projekt zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Teil einer Technologiekooperation zwischen beiden Staaten. Entstehen soll sie in einem Strukturwandelgebiet in der Bundesrepublik. Drei Standorte in Nordrhein-Westfalen sowie je einer in Brandenburg und in Sachsen stehen zur Wahl. Ab 2025 soll die Fabrik ihre Arbeit aufnehmen.
Schnelligkeit und Vereinfachung waren auch Themen der zweiten Keynote. Alexander Oster von Autodesk stellte mit Machine Control Framework ein quelloffenes Softwaresystem vor, mit dem verschiedene Hardware-Komponenten in einer fertigen SLM-Anlage vereint werden können, die sofort in Produktqualität Metall- und Kunststoff-Bauteile produziert. Das Framework, entstanden in der Zusammenarbeit von Autodesk und Scanlab, erlaube jeder Entwicklungsorganisation, schnell fertige Komponenten zu vollständigen additiven Fertigungssystemen zu integrieren – zu einem Bruchteil der sonst üblichen Kosten.
Die Aussteller berichteten nahezu unisono von vielen fachkundigen Besuchern aus der Industrie – vom Großkonzern bis zum kleinsten Betrieb, die oft mit sehr konkreten Fragestellungen an die Stände kamen. Die nächste Rapid.Tech 3D findet vom 9. bis 11. Mai 2023 in Erfurt statt.