Digitaler Workflow

Andrea Gillhuber,

Serienreif durch offene Standards

„Raus aus der Nische, rein in die Serie“ ist die Devise der additiven Fertigung. Für diesen Entwicklungsschritt mangelt es aber mancherorts noch an der Anbindung der Technologie an die Automatisierungswelt. Offene Standards sind hier gefragt.

Big Rep und Bosch Rexroth haben sich nun zusammengetan, um das Potenzial des additiven Fertigens voranzutreiben. © Big Rep / Bosch Rexroth

Additive Fertigung ist längst nicht mehr nur in der Prototypen- oder Kleinserienproduktion im Einsatz. Für den nächsten Entwicklungsschritt aber, die Technologie für die Serienfertigung nutzbar zu machen, fehlt es mancherorts noch an der Anbindung an die Automatisierungswelt. Big Rep und Bosch Rexroth haben sich nun zusammengetan, um das Potenzial des additiven Fertigens voranzutreiben.

Für Dr. Stephan Beyer, CEO von Big Rep, einem Hersteller großformatiger, in Serie gebauter 3D-Drucker (FFF-Segment), erklärt die Zusammenarbeit mit Bosch Rexroth: „Unsere Industriekunden in allen Märkten erwarten zuverlässige, steuerbare und effiziente 3D-Drucker für die Produktion hochwertiger Werkteile aus industrietauglichen Materialien. Offene CNC-Lösungen von Rexroth, die wir in unserem neuen Big Rep Pro 3D-Drucker integriert haben, eröffnen für die additive Fertigung eine völlig neue Dimension.“ Der Vorteil der Steuerungen sei, dass sie bereits bei hochautomatisierten Werkzeugmaschinen zum Einsatz kämen. Zudem bringen die Industrie-Steuerungen entsprechende Funktionen vom Handling bis zur Robotik und Qualitätskontrolle bereits mit. Verglichen mit anderen Fertigungsverfahren ist der manuelle Anteil im 3D-Druck immer noch sehr hoch. „Mittelfristig kann sich die additive Fertigung einer Anpassung an Standards der etablierten Produktionsverfahren nicht entziehen“, hebt Thomas Fechner, Leiter Produktbereich New Business bei Bosch Rexroth, hervor. Die Automatisierung führe dazu, dass die Prozesse reproduzierbar und nachvollziehbar werden. Um die Technologie breit zu etablieren, müsse sie zudem leicht zugänglich sein.

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Digitale Prozesse etablieren

Damit der additiven Fertigung der Sprung in die Serienproduktion gelingt, müsse ein ganzheitliches Verständnis für den gesamten Ablauf von Datenerstellung bis zur Qualitätssicherung entwickelt werden. Ziel sei laut Fechner ein vollständig digitaler Workflow. „Die Daten müssen durchgängig von der Kundenbestellung über die CAD-Software und Simulationsumgebungen bis hin zu den konkreten Maschinenbewegungen und der Qualitätssicherung fließen können“, betont er. Zudem müssten sich Maschinenhersteller und Endanwender auf einheitliche offene Standards wie OPC UA und OpenAPI einigen. „Dann haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um den 3D-Druck als Schlüsselelement für Industrie-4.0-Anwendungen zu verankern und die Potenziale der Technologie ausschöpfen“, ergänzt Beyer.

Beyer bringt noch einen weiteren Punkt ein: Beispielsweise könnten Einzelkomponenten oder Ersatzteile künftig nach Bedarf direkt vor Ort gedruckt und müssten nicht im Lager vorgehalten werden. „Der 3D-Druck ist dabei, Lieferketten neu zu definieren. Fertigungsunternehmen werden von niedrigeren Investitionen, einem schnelleren Markteinstieg und kürzeren Produkteinführungszeiten profitieren“, so Beyer.

Nach Unterlagen von Bosch Rexroth / ag

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