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Additive Manufacturing mit großem Potenzial
Um einem innovativen Produkt schneller Form und Funktion zu verleihen, ist neben der Verkürzung der Entwicklungszeit die sofortige Verfügbarkeit durch direkte Herstellung von Modell oder Bauteil sinnvoll. Rapid Prototyping und -Manufacturing können Marktzugang erheblich beschleunigen.
Einen Blick auf den aktuellen Entwicklungstand bot die Rapidtech 2010 in Erfurt. Die Kombination von Fachmesse, Anwendertagung und Konstrukteurstag in Kooperation mit den Fachkongressen Zahntechnik und Medizintechnik verlieh dem Interesse an der Schlüsseltechnologie zusätzliche Dynamik.
„Generative Verfahren erlauben eine gewaltige Beschleunigung des Entwicklungsprozesses bis hin zur Produktion“, erklärt Prof. Andreas Gebhardt vom Lehrstuhl Hochleistungsverfahren der Fertigungstechnik an der Fachhochschule Aachen. Der Einsatz von „Additive Manufacturing“, so der mittlerweile anerkannte Oberbegriff, ist immer noch den fortschrittlichen Unternehmen in Deutschland vorbehalten, aber die Technologie ist erwachsen geworden und hat industriellen Standard erreicht. In Entwicklung und zunehmend in der Fertigung werden die Möglichkeiten generativer Verfahren genutzt.
Selbst komplizierteste Formen mit spiralförmigen Hohlkanälen und Hinterschnitten können in Metall wie Kunststoff in einem Stück gefertigt werden. In einer steigenden Zahl von Anwendungen werden bei Bauteilen nur Unikate benötigt, und selbst bei kleinen Stückzahlen kann die generative Fertigung ihre Stärke ausspielen. Besonderen Reiz erhalten Rapidtechnologien für Konstrukteure, weil sie fortan Bauteile anders entwickeln und einsetzen können. Das eröffnet Marktchancen in vielen Einsatzbereichen. Da Werkzeuge und Formen entfallen, sinken die Kosten und die Fertigstellung wird beschleunigt. „Entscheidend ist, dass eine individuelle Anfertigung nach Maß mit industrieller Herstellung vereinbar wird“, betont Gebhardt. Die weiter fortschreitende Standardisierung spiegelt die zunehmende Verbreitung wieder, wie es neben der VDI-Richtlinie 3404 in den USA mit der Definition von „Additive Manufacturing“ geschehen ist. Rasante Fortschritte bei den Materialentwicklungen haben die Kritik an brüchigen Bauteilen oder unzureichenden Oberflächengüten verstummen lassen. Die Fertigungstoleranzen sinken weiter.
Neueste Entwicklungen bei den generativen Fertigungsverfahren zeigt am 24. und 25. Mai 2011 die achte Ausgabe der Fachmesse Rapidtech wieder am attraktiven Messestandort Erfurt. Als praxisnahe Austauschplattform rund um „Additive Manufacturing“ stehen Anlagen- und Systemhersteller, Forschungsinstitute, Dienstleistungsanbieter, Entwickler und Anwender im engen Dialog.