Berufsbegleitende Studienangebote mit Praxisbezug
Spezialwissen im 3D-Druck und in der Kunststofftechnik
Die Auseinandersetzung mit 3D-Druck ist längst kein Trend mehr. Eine zunehmende Individualisierung von Produkten, geringe Stückzahlen und eine steigende Bauteilkomplexität haben die Bedeutung von Rapid-Technologien enorm gestärkt. Kompetenzen dafür vermittelt die Hochschule Schmalkalden in Kooperation mit dem VDWF mit ihrem berufsbegleitenden Studium.
Die industriell eingesetzten additiven Verfahren unterscheiden sich hinsichtlich des angewandten Wirkprinzips, der verarbeitbaren Werkstoffe und der resultierenden Bauteileigenschaften erheblich voneinander. Erreichbare Genauigkeiten variieren ebenso wie die Kosten der verschiedenen Technologien. Daher gilt es, für jedes Anwendungsszenario die geeignete Technologie beziehungsweise Prozesskette auszuwählen und in einem effizienten Produktionsprozess umzusetzen oder verschiedene Verfahren miteinander zu kombinieren. Die notwendigen Kompetenzen hierfür vermittelt die Hochschule Schmalkalden in Kooperation mit dem VDWF mit ihrem berufsbegleitenden Studium „Anwendungstechniker:in (FH) für Additive Verfahren/Rapid-Technologien“.
Das Studium vermittelt in zwei Semestern fundierte fachliche Kenntnisse über technologische Aspekte, Werkstoffe und Konstruktionsweisen additiver Fertigungstechnologien. Es befähigt die Studierenden zur Analyse und Bewertung von Chancen und Risiken im Bereich der Rapid-Technologien und qualifiziert sie zur eigenständigen, zielorientierten Projektumsetzung unter Berücksichtigung von Kosten- und Qualitätsaspekten.
Daneben bietet die Hochschule Schmalkalden zahlreiche weitere berufsbegleitende Studiengänge an, die mit einem Master, Bachelor oder Hochschulzertifikat abgeschlossen werden können. Einer der erfolgreichsten berufsbegleitenden Studiengänge ist das fünfsemestrige Masterprogramm „Angewandte Kunststofftechnik (M.Eng.)“, das die Hochschule Schmalkalden bereits seit zehn Jahren ebenfalls mit dem VDWF anbietet.
Das Studium ermöglicht es berufstätigen Ingenieur:innen, ihr Wissen für die tägliche Arbeit mit Kunststoffen auf hohem Niveau zu erweitern. Das Curriculum zeichnet sich durch eine durchgängige Fokussierung auf die Anforderungen der Praxis aus, so dass neben dem aktuellen technischen Stand auch betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen behandelt werden. Darüber hinaus werden Kompetenzen zur erfolgreichen Bewältigung von Führungsaufgaben trainiert, die zu einer Stärkung der bereits vorhandenen Führungsposition oder zum Aufstieg in eine Führungsposition geeignet sind.
Patrick Fischer, Student im vierten Semester dieses Studiengangs und Autor des Buchs „Polyme(e)rblick“, hat uns einige Fragen zu seiner Motivation, zur Organisation des Studiums und zu seinen persönlichen Weiterentwicklungszielen beantwortet.
Herr Fischer, Sie haben sich für das berufsbegleitende Masterstudium „Angewandte Kunststofftechnik“ entschieden. Warum?
Nach meinem Schulabschluss hatte ich zunächst eine Ausbildung als Kunststoffformgeber und später zum Industriemeister mit der Fachrichtung Kunststofftechnik absolviert. Nach einiger Zeit in der Produktion habe ich einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang der angewandten Kunststofftechnik abgeschlossen und so die Voraussetzung für ein Masterstudium erworben. Parallel und anschließend war ich als Projektleiter in einem familiengeführten Unternehmen tätig. Dort lernte ich, was es heißt, Werkzeuge zu kalkulieren und herzustellen – und was es bedeutet, in nahestehender Position der Geschäftsleitung einen Formenbau zu führen. Mittlerweile bin ich in der Entwicklung von Kunststoffformteilen tätig. Der Studiengang „Angewandte Kunststofftechnik“ bringt mich auf den aktuellen technischen Stand und vermittelt mir wichtige Fertigkeiten zur erfolgreichen Bewältigung von Führungsaufgaben.
Wie haben Sie das organisiert, den Vollzeitjob mit verantwortungsvollen Aufgaben und das berufsbegleitende Studium?
Das Studium ist sehr gut organisiert und durch die durchdacht geplanten Praxis- und Präsenzphasen sehr gut mit dem Beruf vereinbar. Die Prüfungen finden immer nach einem Vorlesungsblock statt, für die Vorbereitung bleibt genug Zeit. Natürlich erfordert ein berufsbegleitendes Studium eine Menge an Selbstdisziplin und Motivation – und auch einen familiären Rückhalt. Das Studium ist lernintensiv, aber machbar.
Können Sie das berufsbegleitende Studium weiterempfehlen?
Definitiv! Das Studium ist praxisbezogen und der Austausch mit den Professoren und Mitstudierenden ist intensiv. Die Lehrenden sind sehr kompetent, insbesondere die Vorlesungen von Professor Dr. Thomas Seul und Professor Dr. Stefan Roth sind hervorzuheben.
Gibt es konkrete Ziele, in welche Richtung Sie sich beruflich weiterentwickeln möchten?
Zum einen möchte ich meine Selbstständigkeit weiter vorantreiben, auf eigenen Beinen stehen. Zum anderen möchte ich das Thema Kunststoffe interessant für Menschen machen – und das Thema der nachwachsenden Rohstoffe nach vorne treiben.