Fachmesse
Interview zur Formnext 2021
Vom 16. bis 19. November steht die Formnext in Frankfurt an. Sascha Wenzler, Vice President Formnext, sprach mit Daniel Schilling über Innovationen der ausstellenden Unternehmen.
Aktuell dominieren Berichte über Probleme in der Supply Chain die Nachrichten. Ist Additive Manufacturing eine Antwort darauf? Druckdaten statt Fertigprodukte versenden?
Tatsächlich gibt es schon seit einiger Zeit von vielen Unternehmen Bestrebungen und Projekte in diese Richtung. Ziel ist es zum Beispiel, Ersatzteile direkt dort zu drucken, wo sie benötigt werden und nicht vom Stammwerk auf eine Versandreise zu schicken. Allerdings ist dieser Prozess nicht so einfach umzusetzen. Er muss zum Beispiel fälschungssicher sein und zuverlässig und wiederholbar eine definierte Qualität liefern. Hier gibt es viele spannende Projekte, die auch auf der Formnext zu sehen sein werden.
Damit lassen sich jetzt schon einige Herausforderungen bewältigen und vor allem viele physische Transporte einsparen. Ob sich die aktuellen Probleme in der Supply Chain allein damit lösen lassen, möchte ich allerdings bezweifeln. Hier geht es ja auch um Engpässe im Bereich Rohstoffe wie Holz oder Aluminium oder bei Halbleitern oder es mangelt an Personalkapazitäten.
Welche Technologien stehen bei der Formnext im Mittelpunkt? Lässt sich dort ein Trend erkennen?
Was mich sehr positiv überrascht hat, ist die Vielzahl an Innovationen, mit denen unsere Branche aus der Corona-Zeit zurückkommt. Viele Unternehmen werden spannende Neuentwicklungen und Weltpremieren zeigen. Das beweist, wie wichtig die Formnext für so eine innovative Branche ist. Konkret sind diese Innovationen zum Beispiel neue 3D-Druck-Anlagen und -Technologien. Daneben zeigen wir die gesamte Prozesskette der modernen industriellen Produktion, und auch hier werden unsere Aussteller viel Neues zeigen – zum Beispiel neue Materialien, Anlagen für die Nachbearbeitung, Softwarelösungen. Immer mehr klassische Materialhersteller entdecken die additive Fertigung als spannenden Markt. Bei einem weiteren Trend geht darum, Anwendungen in größeren Stückzahlen zu ermöglichen, also automatisiert, schneller und im industriellen Maßstab zu produzieren. Auch zu dieser Thematik werden wir spannende Neuheiten präsentieren.
Was müssen die Besucher bezüglich der Corona-Maßnahmen beachten? Sind besondere Vorbereitungen erforderlich?
Wir haben uns nach reiflicher Überlegung und nach intensiver Beratung mit unserem Ausstellerbeirat und weiteren Key Accounts für eine 2G-Regel auf der Formnext entschieden und wollen damit die Messe für unsere Kunden unter höchsten Sicherheitsbedingungen stattfinden lassen. Das heißt, wir erlauben als einer der ersten Messeveranstalter den Zutritt nur geimpften oder genesenen Gästen. Damit schützen wir ungeimpfte Personen und unsere Kunden und erlauben dennoch eine ganz normale Messe- und Begegnungsqualität. Abstandspflichten, Einbahnstraßenregelungen, Sichtscheiben oder Cateringverbote entfallen. Aussteller und Besucher können sich damit auf das Wichtigste konzentrieren, den direkten Austausch von Mensch zu Mensch. Umso mehr freuen wir uns auf ein Wiedersehen der AM Community in sicherer Umgebung in Frankfurt.