Rapid.Tech-Keynote

Wie die Windkanal-Tester bei der Formel 1 den 3D-Druck nutzen

Bis zu 300 Teile fertigt die Sauber Aerodynamik AG täglich für den Einsatz im Windkanal und am F1-Fahrzeug sowie für Drittkunden. Mit konventionellen Verfahren wäre dies in diesen engen Zeitfenstern nicht machbar.  Im Rahmen ihres Keynote-Vortrags am 21. Juni 2017 auf der Rapid.Tech + FabCon 3.D zeigen Christoph Hansen und Steffen Schrodt, Produktionsleiter Windkanal bzw. Leiter operatives Geschäft Windkanal, welche Vorteile die 3D-Druck-Technologie für die Aerodynamik-Entwicklung bei Formel 1 hat.

Christoph Hansen

In der Formel 1 entscheiden Bruchteile von Sekunden über Sieg und Niederlage. Höchstgeschwindigkeit auf der Rennstrecke setzt Tempo in der Fahrzeugentwicklung und -abstimmung voraus. Den Speed holt sich das F1-Team von Sauber nicht zuletzt aus der Aerodynamik-Entwicklung. Ein Treiber dafür ist die additive Fertigung.

Steffen Schrodt

An einem auf 60 Prozent skalierten Modell des Formel 1-Fahrzeugs testen Konstrukteure und Aerodynamiker täglich etwa 100 Optionen, für die immer wieder geänderte Bauteile gebraucht werden. „Mit konventionellen Verfahren ist das in diesen engen Zeitfenstern nicht machbar. Additiv können wir dagegen bis zu 300 Teile täglich für den Einsatz im Windkanal und am F1-Fahrzeug sowie für Drittkunden fertigen. Das sind nicht nur Prototypenteile, sondern auch Vorrichtungen, Lehren oder sonstige Werkzeuge und industrielle Kleinserienteile“, erläutern die Aerodynamik-Experten. Um den maximalen Output und minimale Lieferzeiten zu gewährleisten, wird der gesamte additive Fertigungsbereich inklusive Vor- und Nachbereitung im 24/7-Modus betrieben.

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Mehrere Fachforen geplant

Die deutlich höheren Freiheitsgrade von 3D-Drucktechnologien für Konstruktion und Produktion im Fahrzeugbau bestimmen auch die Themen im Fachforum Automobilindustrie im Anschluss an den Keynote-Vortrag. „Ganz neue Lösungsansätze bieten heutige additive Verfahren beispielsweise für den Aftermarket Service. Ersatzteile müssen nicht mehr über Jahre vorgehalten und gelagert werden, sondern können nach Bedarf sozusagen auf Knopfdruck hergestellt werden. Die neuesten Druckergenerationen ermöglichen die Nutzung verschiedener metallischer Werkstoffe. Darauf hat die Industrie gewartet“, betont Frank Cremer, Leiter Vertrieb und Marketing der Kegelmann Technik GmbH und gemeinsam mit Dr. Bernhard Müller von der Fraunhofer-Allianz Generative Fertigung verantwortlich für das Fachforum Automobilindustrie.

Neben dem Mehrwert der additiven Fertigung in der Ersatzteilversorgung sind Einsatz und technologische Herausforderungen des Laserstrahlschmelzens sowie additives Design und generative Verfahren im Automotive-Engineering und im Zulieferbereich Inhalte der Vorträge, die u. a. Referenten von BMW, Volkswagen Slovakia, Continental, EDAG, Hirschvogel, Kegelmann und FIT halten.

„Die im Fachforum vorgestellten Inhalte werden für die Teilnehmer in vielen Fällen direkt an den Ausstellungsständen sicht- und fassbar. Durch die Mischung aus hoher fachlicher Kompetenz und anwenderbezogenen Beispielen hat sich die Rapid.Tech zu einer renommierten Veranstaltung im Bereich Additive Manufacturing und 3D-Druck entwickelt. Dank der engagierten Arbeit unseres Fachbeirates trägt das 2017er Programm diesem hohen Anspruch erneut Rechnung“, erklärt Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt.

Neben dem Fachforum Automobilindustrie am 21. Juni werden am 20. Juni anwendungsorientierte Lösungen in den Fachforen Additive Lohnfertigung, Medizintechnik, Konstruktion, Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau sowie Elektronik vorgestellt.

Am 21. Juni steht außerdem das Fachforum 3D Metal Printing auf dem Programm. Am 22. Juni diskutieren Experten Branchenthemen im Fachforum Luftfahrt. Parallel dazu finden am 21. und 22. Juni die Anwendertagung und das Fachforum Wissenschaft statt. Der letzte Messetag wird außerdem durch das Forum der Fraunhofer-Allianz GENERATIV ergänzt.

Darüber hinaus zeigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke an allen drei Tagen aktuelle Beispiele additiver Fertigung auf der begleitenden Fachmesse. Während die Rapid.Tech auf industrielle Anwendungen fokussiert, dient die FabCon 3.D mit der 3D Printing Conference der internationalen 3D-Druck-Community mit kreativen Start-Ups, Szene-Größen und Hobbyisten als Treffpunkt.

Rapid.Tech + FabCon 3.D in Kürze

Öffnungszeiten

Dienstag, 20. Juni 2017         9.00 – 17.30 Uhr

Mittwoch, 21. Juni 2017         9.00 – 17.30 Uhr

Donnerstag, 22. Juni 2017     9.00 – 16.30 Uhr

Preise

Tagesticket Messe: 25,00 €

ermäßigt: 15,00 € 

Dauerticket Messe: 65,00 €

ermäßigt: 35,00 €

1-Tages-Kongressticket: 460,00 €

Early Bird bis 30. April 2017: 410,00 €

ermäßigt: 60,00 €

2-Tages-Kongressticket: 620,00 €

Early Bird bis 30. April 2017: 570,00 €

ermäßigt: 80,00 €

3-Tages-Kongressticket: 780,00 €

Early Bird bis 30. April 2017:   730,00 €

ermäßigt:  110,00 €

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